ANZEIGE
Social Media
Lorem ipsum
ANZEIGE
Gläserne Wände - Bericht zur Benachteiligung nichtreligiöser Menschen in Deutschland

Aus aller Welt

„Wolexit“: Literaturnobelpreisträger Wole Soyinka will USA verlassen

„Kommt am 20. Januar und seht meinem Wolexit zu“, sagte der derzeitige Inhaber der Professur für Kreatives Schreiben an der englischen Abteilung der Universität von Nevada, Las Vegas.

Der nigerianische Schriftsteller und UNESCO-Botschafter Wole Soyinka hat bestätigt, nach dem Sieg des Immobilienunternehmers Donald Trump bei den Präsidentschaftswahlen seine Greencard zu zerreißen und die Vereinigten Staaten zu verlassen. Der vor allem als Horror-Roman-Autor bekanntgewordene Stephen King stellte nach Trumps Sieg die Online-Aktivitäten ein.

„Kommt am 20. Januar und seht meinem Wolexit zu“, sagte Wole Soyinka.

Gegenüber dem nigerianischen Online-Magazin The Interview bekräftigte Wole Soyinka gestern seine frühere Ankündigung, in keinem von Donald Trump regierten Land leben zu wollen. Der 1986 mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnete Autor und Professor in Vergleichender Literaturwissenschaft sagte, er werde am Tag von Trumps Vereidigung, voraussichtlich also am 20. Januar 2017, seine Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis für die Vereinigten Staaten zerreißen. „Kommt am 20. Januar und seht meinem Wolexit zu“, sagte der derzeitige Inhaber der Professur für Kreatives Schreiben an der englischen Abteilung der Universität von Nevada, Las Vegas.

Wole Soyinka hatte zuvor am 27. Oktober 2016 in einem Gespräch vor Studierenden der Universität von Oxford angekündigt, im Falle eines Sieges des Immobilienunternehmers Donald Trump bei den US-Präsidentschaftswahlen seine Green Card zu zerstören und das Land zu verlassen. Im Interview sagte er auch, er sei nicht vom Wahlsieg Trumps überrascht. Diese Möglichkeit haben sich für ihn immer näher und erschreckender abgezeichnet, so Soyinka. Der Sieg Trumps habe „eine taumelnde Welt näher an den Abgrund gebracht“, meinte er. Am Morgen nach dem Wahltag habe er sich innerlich zerstört gefühlt, verriet der 82-jährige.

Zur Frage, wie er es bewerte, dass am gleichen Novembertag vor 27 Jahren die innerdeutsche Mauer gefallen war, sagte Wole Soyinka: „Donald Trumps Mauer befindet sich bereits im Bau. Mauer werden im Geist errichtet, und Trump hat Mauern errichtet, nicht nur in der mentalen Landschaft von Amerika, sondern in der der gesamten Welt“, sagte er. Der Fall der Berliner Mauer sei ein Ereignis gewesen, das im Gegensatz dazu steht.

Nigerianische Internetnutzer zeigten sich indes uneinig, inwieweit sie Wole Soyinka zur Einhaltung seiner Ankündigung drängen sollten. Während einige Stimmen daran erinnerten, dass den Worten auch entsprechende Taten folgen müssten, rieten andere mit Verweis auf die wirtschaftliche Situation in Nigeria zur Besonnenheit.

Weiterlesen: Widerstand leisten! „Überzeugte Vertreter der Säkularisierung müssen akzeptieren, dass ihrer Menschlichkeit hier der Krieg erklärt worden ist und dieser Bedrohung genauso begegnen“, sagt Wole Soyinka im Interview über Ursachen und Reaktionen für das Erstarken des islamischen Fundamentalismus in Afrika.

Deutlich erschüttert von Trumps Wahlsieg zeigte sich ebenfalls der vor allem durch seine Horror-Romane bekanntgewordene Stephen King. Nach Aufrufen am Dienstag, doch bitte an den Wahlen teilzunehmen, um einen Wahlsieg Donald Trumps zu verhindern, teile er gestern Mittag nach europäischer Zeit mit, sich eine Auszeit zu nehmen. „Keine weiteren Buchempfehlungen, Politik oder unterhaltsamen Hundefotos für die nächste Zeit. Ich mache dicht“, schrieb er auf Twitter.

ANZEIGE

Solidarisch mit Wole Soyinka, Stephen King und vielen anderen schockierten Betroffenen der Ergebnisse bei den US-Präsidentschaftswahlen zeigte sich am Mittwoch Marieke Prien, Kognitionswissenschaftsstudentin aus Niedersachsen und Präsidentin der International Humanist and Ethical Youth Union, die sich derzeit im Bundesstaat New York aufhält. Nach dem Bekanntwerden des Wahlsiegs von Donald Trump bot sie ihren Freundinnen und Freunden in den Vereinigten Staaten an, bei Bedarf Zuflucht in ihrer Wohnung in Deutschland zu suchen.

Unser
humanistisch!er Newsletter

Lassen Sie sich kostenfrei über neue Artikel auf dem Laufenden halten.
Jetzt abonnieren:
Anmelden
Kommentarbereich ausklappen

Kommentar schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Vielgelesen

Unser
humanistisch!er Newsletter

Lassen Sie sich kostenfrei über neue Artikel auf dem Laufenden halten.
Jetzt abonnieren:
Anmelden
close-link