Aus aller Welt
Weniger Gläubige in den USA, mehr in Tschechien
Die Zahl der sogenannten „Nones“, der Menschen ohne Zugehörigkeit zu einer Religionsgemeinschaft, wächst in den Vereinigten Staaten schneller als die aller anderen religiösen bzw. weltanschaulichen Gruppen.
Die Zahl der sogenannten „Nones“, der Menschen ohne Zugehörigkeit zu einer Religionsgemeinschaft, wächst in den Vereinigten Staaten schneller als die aller anderen religiösen bzw. weltanschaulichen Gruppen. Drei von zehn US-Amerikaner*innen bezeichnen sich mittlerweile als atheistisch oder agnostisch oder geben an, religiös bzw. weltanschaulich einfach keiner Gruppe anzugehören. Das geht aus einer jüngsten Untersuchung des Meinungsforschungsinstitut Pew Research Center dazu hervor.
Den stärksten Rückgang an Interesse verzeichnet in den USA weiterhin das Christentum. Nur noch knapp 63 Prozent der Bevölkerung sind laut Pew-Bericht Christ*innen, zwölf Prozent weniger als vor zehn Jahren. Der durchschnittliche jährliche Rückgang bei der Anhängerschaft gleicht damit dem, den die evangelische und katholische Kirche seit über zehn Jahren in Deutschland erleben.
Der Trend beim Wandel der weltanschaulichen Landschaft in den Vereinigten Staat spiegelt sich auch in der religiösen Praxis wider. Ein knappes Drittel der Befragten gab an, selten oder nie zu beten. Deutlich weniger als die Hälfte tun dies täglich. Vor rund 15 Jahren beteten noch knapp sechs von zehn US-Erwachsenen täglich.
Trend gestoppt
Mehr Gläubige als vor zehn Jahren gibt es hingegen gegenwärtig in der Tschechischen Republik. Den Ergebnissen des Zensus 2021 zufolge wuchs deren Zahl im Vergleich zu 2011 von 20 Prozent Bevölkerungsanteil bzw. 2,16 Millionen auf 22 Prozent bzw. 2,33 Millionen. 47,8 Prozent bezeichneten sich bei der freiwilligen Zensus-Frage als ungläubig, 30,1 Prozent machten keine Angabe. Der Trend zur Säkularisierung in dem rund 10,5 Millionen Einwohner großen EU-Staat ist damit nach Jahrzehnten vorläufig zum Stillstand gekommen.
Die Entwicklung könnte Hypothesen von Religionssoziologen bestätigen, die einen Sockelanteil an religiös gebundenen Menschen in modernen, individualisierten und relativ wohlhabenden Gesellschaften vermuten. Trotz bleibender Säkularisationsfaktoren würde demnach deren Bevölkerungsanteil ab einem bestimmten Punkt nicht weiter schrumpfen, des Weiteren spielten auch demografische Faktoren eine Rolle.
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