Bayern
Treffpunkt für das humanistische München
In der bayerischen Landeshauptstadt gibt es künftig eine neue Adresse für alle, die ihr Leben selbstbestimmt und tolerant, weltoffen und solidarisch gestalten: das Café Feuerbach in Neuhausen-Nymphenburg. Am kommenden Freitagabend heißt es bei einer Eröffnungsfeier alle Interessierten erstmals herzlich willkommen.
In der bayerischen Landeshauptstadt gibt es künftig eine neue Adresse für alle, die ihr Leben selbstbestimmt und tolerant, weltoffen und solidarisch gestalten: das Café Feuerbach in Neuhausen-Nymphenburg. Am kommenden Freitagabend heißen die Humanist*innen im Freistaat bei einer Eröffnungsfeier mit Musik, Sektempfang und einem Imbiss alle Interessierten erstmals herzlich willkommen.
Das Café Feuerbach ist tausend in einem, Buchladen und Café, ein Ort für Literatur, Austausch und Auszeit, ein Treffpunkt für das weltoffene München. Dort bietet der Humanistische Verband Bayern außerdem künftig Lesungen und Workshops, ein ausgewähltes Büchersortiment und, begleitend dazu, immer auch ein außergewöhnliches Kaffeeerlebnis mit und aus der Chemex-Karaffe.
„Im Café Feuerbach werden wir die humanistische Tradition der Landeshauptstadt pflegen, mit ihrer langen Geschichte freien, manchmal auch anarchischen Denkens. Bei uns trifft sich das humanistische München, solidarisch, tolerant und weltoffen“, beschreibt Einrichtungsleiter Felix Manteuffel das Konzept des Cafés, das künftig an zunächst vier Tagen pro Woche geöffnet ist.
Das Café wird ein fester Anlauf- und Treffpunkt sein, der unverkennbar auch dem Denken der großen Vordenker*innen und Fürstreiter*innen für ein besseres Leben im Hier und Heute gewidmet ist. Wer in Zukunft einmal auf dem großen, grünen Samtsofa im Café Platz nimmt, sieht neben einem Porträt des Namensgebers Ludwig Feuerbach Bilder zahlreicher aufklärerischer und emanzipatorischer Persönlichkeiten: Hannah Arendt und Simone de Beauvoir, Karl Popper und Karl Marx, Voltaire und Bertrand Russell, um nur einige zu nennen.
Im gediegenen Ambiente des Cafés wird ein Sortiment ausgewählter Literatur einen festen Platz haben. „Unsere Gäste können hier Humanismus in all seinen Facetten entdecken, in Büchern über Philosophie und Soziologie, Politik und Umwelt“, sagt Felix Manteuffel. Bücher seien Herbarien, schrieb schon Ludwig Feuerbach, „von jeder Spezies, die in der Natur existiert, nehmen wir zwar ein Individuum auf, aber wir suchen uns immer die besten, schönsten, vollendetsten Exemplare aus“. Dementsprechend wird im Café auch immer ausgezeichnete Belletristik zu finden sein – und für die Kleinen eine Auswahl zeitgemäßer Kinderliteratur.
Weiterhin wird das Café Feuerbach regelmäßiger Treffpunkt von Humanist*innen aus München und der Umgebung sein. Philosophische Cafés, Lesungen und Workshops sind in Vorbereitung. Bereits am 26. Mai wird es bei einem Vortrag des Philosophen Franz Josef Wetz unter dem Titel „Tot ohne Gott – eine neue Kultur des Abschieds“ die Möglichkeit geben, über zeitgemäße und humanistische Formen der Trauer-, Sterbe- und Bestattungskultur zu diskutieren.
Eines wird aber wahrscheinlich nicht so schnell im Café Feuerbach stattfinden: ein Besuch des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder. Denn erst ein knappes Jahr ist dessen bundesweit kritisierter Kruzifix-Erlass in Kraft und neben allem wird das Café eben garantiert auch eines sein: DAS Münchner Forum für alle, die solch ein Kreuz nicht widerspruchslos an der Behördenwand hängen lassen.