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Gläserne Wände - Bericht zur Benachteiligung nichtreligiöser Menschen in Deutschland

Bayern

Wertebildung: HVD Bayern will echte Alternative an Schulen

„Religion unbeliebter als Mathe“ – Schlagzeilen wie diese machten Ende Februar die Runde. Eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid hatte ergeben, dass der konfessionelle Religionsunterricht bei nur 38 Prozent der Bayern ein beliebtes Schulfach war oder ist.

„Religion unbeliebter als Mathe“ – Schlagzeilen wie diese machten Ende Februar die Runde. Eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid hatte ergeben, dass der konfessionelle Religionsunterricht bei nur 38 Prozent der Bayern ein beliebtes Schulfach war oder ist. Schlechter schnitt nur das Fach Physik ab. Ein Viertel der Befragten gab an, Religionsunterricht grundsätzlich als ordentliches Schulfach abzulehnen.

Die offizielle Statistik des Freistaates untermauert dieses aktuelle Stimmungsbild. Obwohl die Schülerzahlen insgesamt abnehmen, ist der Anteil derer, die nicht an einem Religionsunterricht teilnehmen, in den letzten 15 Jahren von 143.000 auf 255.000 Schüler gestiegen – ein Plus von 78 Prozent. Jeder fünfte Schüler in Bayern besucht heute keinen Religionsunterricht mehr. 1972 wurde für sie das Fach Ethik als Ersatz eingeführt – „allerdings nicht, um damit Weltoffenheit zu demonstrieren, sondern um die zunehmende Zahl von Abmeldungen vom Religionsunterricht zu reduzieren“, fasste die Bayerische Staatszeitung 2017 die damaligen Entwicklungen zusammen. Und auch knapp fünf Jahrzehnte später krankt der Ethikunterricht am Status als Ersatzfach: Bayerische Ethik-Lehrkräfte haben in der Regel keine humanistisch-weltanschaulich profilierte Qualifikation sondern oft selbst einen religiösen Hintergrund, im Ergebnis ist das „Ersatzfach Ethik“ nicht selten Religionsunterricht unter dem Deckmantel der Neutralität.

Humanistische Lebenskunde hingegen ist beliebter als Religion. Das zeigen die Erfahrungen aus Berlin, wo das Schulfach vor nunmehr dreieinhalb Jahrzehnten zugelassen wurde. Zwischen 1982 und 2017 stiegen die Schülerzahlen dort von einer Handvoll auf mittlerweile rund 60.000. Zwei wichtige Gründe: Lebenskunde ist kein „Ersatzfach“, sondern eine echte Alternative. Und Lebenskunde ist nicht vermeintlich „neutral“, sondern hat ein klares Profil. Der Humanistische Verband Bayern fordert darum ab 2018 im Land eine echte Alternative statt eines halbgaren Ersatzfaches. In einem ersten Schritt wurde im Februar ein entsprechendes Schreiben an das bayerischen Kultusministerium gerichtet.

Doch was sind die wichtigsten Unterschiede zum Ersatzfach Ethik und welche besonderen Herausforderungen stellen sich im Freistaat? Das erklären Ulrike von Chossy, Leiterin der Humanistischen Grundschule Fürth und Michael Bauer, Vorstand des Humanistischen Verbandes Bayern im Interview.

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