Bayern
„Söders Kreuzerlass wird ein Thema bei uns sein“
Am Wochenende treffen sich Humanisten in Nürnberg. Über Ethik, Europa und den Kreuzerlass wird diskutiert. Religion in der Öffentlichkeit sei okay, sagt Anika Herbst vom Humanistischen Verband, aber derzeit werde Religion missbraucht.
Am Wochenende treffen sich Humanisten in Nürnberg. Über Ethik, Europa und den Kreuzerlass wird diskutiert. Religion in der Öffentlichkeit sei okay, sagt Anika Herbst vom Humanistischen Verband, aber derzeit werde Religion missbraucht.
Oberthema des HumanistenTags 2018 ist das 70-jährige Jubiläum der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. „Ist das die Bibel der Humanisten?“, fragte dazu DLF-Redakteurin Christiane Florin. „Sie ist auf jeden Fall ein Dokument, das die humanistische Lebensauffassung sehr gut widerspiegelt und wie wir uns eine Gesellschaft vorstellen. Die humanistische Lebensauffassung sehe Menschen als freien Entscheider, als vernunftgegabt, neugierig, forschend und im Handeln ethisch, so Herbst. Humanistinnen und Humanisten könnten in diesem Sinne wertvolle Beiträge für die Gesellschaft leisten und sehen sich in der Verantwortung dazu.
Das dreitägige Festival in Nürnberg sei für gesellschaftspolitisch Interessierte auch ein wichtiges Event, damit sich konfessionsfreie und nichtreligiöse Menschen vernetzen und organisieren können, um besser für die eigenen Rechte und die Gleichbehandlung einzutreten. „Natürlich kann man nicht pauschal sagen, dass alle Menschen, die keiner Konfession angehören, Humanisten sind“, sagt Herbst. Sie widerspricht zugleich der weitverbreiteten Auffassung, dass sich Konfessionsfreie vor allem durch das definieren, was sie nicht sind.
Sie erklärt außerdem, warum eine nichtreligiöse-humanistische Seelsorge eine sinnvolle und notwendige Ergänzung zu den kirchlichen Angebote verstanden werden sollte und dies nicht durch allein psychologische Betreuung oder psychotherapeutische Dienste ersetzt werden kann. Es geht um das Sich-Aufgehobenfühlen, sagt sie.
Auf die Frage, ob Religion überbewertet werde, antwortet Herbst: „Wenn Religiosität und eine Identifikation mit religiösen Symbolen gebraucht wird, um Wähler zu gewinnen und Identitätspolitik zu betreiben, dann wird Religion nicht überbewertet, aber missbraucht.“
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