Bayern
Ohne Konfession, aber nicht ohne Glauben
Michael Bauer im Gespräch mit Kirsten Dietrich für Deutschlandfunk Kultur – Das Treffen unter dem Oberthema 70 Jahre Allgemeine Erklärung der Menschenrechte ist mehr als nur ein Kirchentag ohne Gott und Religion, sagt Bauer.
In Nürnberg beginnt am kommenden Freitag der HumanistenTag 2018. Das Treffen unter dem Oberthema 70 Jahre Allgemeine Erklärung der Menschenrechte ist mehr als nur ein Kirchentag ohne Gott und Religion, sagt Michael Bauer im Deutschlandfunk-Gespräch mit Kirsten Dietrich.
„Nur einfach ohne Gott ist mir ein bisschen kurz, weil es geht ja um den Humanismus und nicht gegen Gott. Also das ist ja ein Unterschied, ob man für etwas ist, nämlich für Humanismus, oder gegen etwas, und wir sind für etwas, nämlich für den Humanismus“, sagt HT18-Geschäftsführer Michael Bauer. Im Gespräch erklärt er, warum die Menschenrechte einen besonders hohen Stellenwert haben und erinnert daran, dass humanistische und atheistische Auffassungen in vielen Staaten ein Verfolgungsgrund sind.
Zum religionspolitischen Reformbedarf in den Bundesländern sagt er einerseits: „Wir sind sehr für Säkularität, aber wir sind nicht der Auffassung, dass Religionen und Weltanschauungen im öffentlichen Raum nun gar keinen Platz haben sollten. Die gehören ja zu den Menschen und Menschen haben sowas, und das dann weg zu definieren und auszuklammern, glaube ich, führt eigentlich zu keinen besonders positiven Ergebnissen.“
Und Michael Bauer betont andererseits, dass es mit der staatlichen Gleichbehandlung der religiösen und nichtreligiösen Bürgerinnen und Bürger in der Bundesrepublik oftmals nicht gut bestellt ist. Darum sei sehr wichtig, „dass die Politik begreift, dass nahezu die Hälfte der Menschen in Deutschland keiner Religion angehört und dass sie auch Bedürfnisse und Werte haben und dass die berücksichtigt werden müssen, und zwar auf der gleichen Augenhöhe, wie das bei religiösen Menschen auch ist.“
Zur Sendung auf deutschlandfunk.de…
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