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Gläserne Wände - Bericht zur Benachteiligung nichtreligiöser Menschen in Deutschland

Bayern

In den Augen vieler Betrachter*innen

“Was man auf jeden Fall lernt, ist Kunst wert zu schätzen. Eben weil man auch mit Künstler*innen ins Gespräch kommt, merkt man, was dahinter steht und wie viel Arbeit drinsteckt”, resümmiert Mira Illy die Zeit der Vorbereitung der Ausstellung.

Weder das triste Herbstwetter noch die Hürden der Corona-Pandemie konnten verhindern, dass die erste Ausstellung der Jungen Humanist*innen im neu geschaffenen KulTurm in Nürnberg gleich ein Erfolg wurde. Die JuHu-Vorsitzende und Mitorganisatorin Mira Illy erklärt die Idee dahinter und die teils schwierige Umsetzung.

Foto: Martin Bühner

Der Umbau hat geklappt, das Konzept funktioniert und erstaunlich viele Kunstinteressierte fanden gleich an den ersten beiden Tagen den Weg in den Stadtmauerturm am Hallertor. Zudem konnten sich die Künstler*innen auch über mehrere verkaufte und vorbestellte Werke freuen. Die große Resonanz belohnt gleichzeitig das Engagement und die monatelangen Vorbereitungen der Jungen Humanist*innen. Die hatten ihren Jugendtreff nJuHu³ in kompletter Eigenregie in eine Event- und Ausstellungsfläche verwandelt. Die Ausstellung „Im Auge des Betrachters“ mit Werken von Wanjana Märzhäuser, Julian Hübner und Chris Kalaitsidis, inklusive Videodokumentation war nun der Auftakt.

Alle Hände voll zu tun hatte die Mitorganisatorin Mira Illy bis die Ausstellung öffnen konnte. Foto: Martin Bühner

Wie und wann wurde dieses Projekt denn geboren?

Felix Bruck war damals Auszubildender im Jugendbüro der Humanistischen Vereinigung und er hat mich zu Beginn der ersten Corona-Phase angerufen. Wir hätten doch da den Stadtmauerturm, in dem wir gerade in dieser Zeit ja nicht viel machen können und wie es wäre, wenn wir dort der Kunstszene ein bisschen helfen würden. Und da die JuHus ja auch kulturell vertreten sein möchten, fand ich die Idee auf jeden Fall super, und dann hat sich das Ganze weiterentwickelt.

Der Kulturm der JuHus am Hallertor in Nürnberg. Foto: Martin Bühner

Habt ihr quasi ganz bei Null angefangen?

Wir haben uns zuerst angesehen, wie andere das so machen, und haben dabei auch gleich Kontakte geknüpft zu einigen Künstler*innen aus der Region. Dann gab es schnell ein erstes Treffen bei der Humanistischen Vereinigung, bei dem wir uns überlegt haben, was wir überhaupt machen wollen. Aber natürlich war das immer noch in der ersten Coronazeit, so dass man eben keine Ausstellung oder ähnliches machen konnte. Deshalb kam dann die Idee auf, das ganze als Film aufzuziehen. Und weil einer von uns, Jonas, auch schon ein bisschen Erfahrung mit Videos hatte, haben wir uns erstmal mit den Künstler*innen getroffen und sie mit der Kamera begleitet. Daraus ist eine 15-minütigeReportage entstanden und jetzt war es eben so weit, dass wir auch die Ausstellung mit einem Hygienekonzepte machen konnten.

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Foto: Martin Bühner

Warum ausgerechnet Kultur bzw. Kunst im Turm?

Gerade in Nürnberg ist die Subkultur nicht so ausgeprägt und deswegen ist es auch für junge Künstler*innen oft schwierig, einen Einstieg in die Kulturszene zu bekommen. Genau da setzen wir an. Wir möchten gerade jetzt eine Erweiterung schaffen und kostenlose Ausstellungsräume für Kunst jeglicher Art aus dem Raum Nürnberg bieten. Außerdem war da in der ersten Corona-Phase auch lang gar nichts los.

Foto: Martin Bühner

War das dann komplett Neuland für euch?

Na ja, es gab bei den Humanistentagen schon Kunst-Aktionen der JuHus, zum Beispiel mit Sprayer*innen, aber das war im Rahmen von Workshops oder ähnlichem. Aber dass man mit Künstler*innen aus der Region in Kontakt kommt, sich mit ihnen austauscht und sich Gedanken macht, wie diese Szene überhaupt tickt und sie sich finanziert, das ist schon etwas Neues, was erst durch diese Idee vom KulTurm entstanden ist.

Unterm Strich also ein Projekt mit einer Menge Erfahrungen euch?

Ich habe zum Beispiel meine ersten Finanzierungsanträge gestellt und  allein durch das Video kam viel Neues: Wie komme ich ans Equipment, wie arbeite ich mit Ton und Kameras und im Schnitt oder wie führe ich ein Interview? Und natürlich hier mit der Ausstellung, das Aufbauen und besonders der Denkmalschutz. Das war ein großes Thema, weil wir hier in der Stadtmauer sind. Das heißt, wir dürfen die Wände praktisch nicht berühren und können nur über die Decken arbeiten, der Brandschutz muss gewährleistet werden und so weiter. Das war schon aufwendig, das alles zu berücksichtigen. Aber letztendlich auch machbar, denn wir kriegen was diesen Raum angeht natürlich auch Unterstützung von der Humanistischen Vereinigung. Mit Material oder mit Leuten, die uns das mit der Technik und ähnlichem abnehmen.

Unschwer zu überhören, dass auch ihr idurch das Projekt eine Mege gelernt habt bzw. lernen musstet?

Foto: Martin Bühner

Was man auf jeden Fall lernt, ist Kunst wert zu schätzen. Eben weil man auch mit Künstler*innen ins Gespräch kommt, merkt man, was dahinter steht und wie viel Arbeit drinsteckt. Und durch Corona lernt man auch, auf wie viele Sachen man letztendlich achten muss, wenn man wirklich versucht, dass sich Menschen noch begegnen können ohne einander zu gefährden. Da gibt es Sachen, da denkt im ersten Moment keiner dran, zum Beispiel wie viel Desinfektionsmittel wirklich bereit liegen muss oder dass man jeden Stift wieder desinfizieren muss.

Unterstützung holten sich die Jugendlichen außerdem beim Medienzentrum Parabol, bei der Micro-Projektförderung laut!cash und dem Kreisjugendring. Der Ausstellungsraum im KulTurm soll künftig jungen Künstler*innen unter 27 Jahren für Vernissagen, Ausstellungen, Performances jeder Art, für bildende Kunst und Musik, für Slams oder Lesungen zur Verfügung stehen.

Adresse: KulTurm, Neutormauer 3, 90403 Nürnberg

www.facebook.com/kulturmnbg/

kulturm@juhus-nuernberg.net

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