Aus aller Welt
Ehe für alle – auch in Nordirland
Mit großer Mehrheit hat das britische Parlament Nordirlands Eherecht liberalisiert und das dort bestehende Abtreibungsverbot aufgehoben. Für die britischen Humanist*innen ein großer Erfolg.
„Think for yourself, act for everyone“ – unter diesem Motto setzen sich die Humanists UK seit vielen Jahren für LGBT- und Menschenrechte ein. Dieser Einsatz hat nun erneut Zeitgeschichte mitgeformt. Am 9. Juli stimmten Abgeordnete des Britischen Parlaments innerhalb von weniger als 30 Minuten dafür, in Nordirland sowohl die gleichgeschlechtliche Ehe zu legalisieren als auch die Durchführung von Abtreibungen zu entkriminalisieren.
Die Gesetzesänderungen sollen zum 21. Oktober in Kraft treten. Bis zu diesem Zeitpunkt bleibt Nordirland der einzige Teil des Vereinigten Königreichs, in dem Abtreibungen noch immer illegal sind.
Richy Thompson ist Director of Public Affairs and Policy bei den Humanists UK und spricht von einem großen Erfolg für den Humanismus und einem bedeutenden Wendepunkt: „Die Abstimmung im Parlament ist ein Meilenstein für die Rechte von Frauen und der LGBT-Community in Nordirland.“ Mit ihrem unermüdlichen Einsatz hätten humanistische Campaigner und Parlamentsmitglieder dieser Entscheidung den Weg geebnet.
Thompson betont, dass es unerlässlich sei, als mitfühlende, rationale Gesellschaft Menschen so leben zu lassen, wie sie möchten, so lange sie mit ihrem Lebenswandel niemandem schaden. Das bedeute auch, die gleichgeschlechtliche Ehe zu legalisieren und Frauen das Recht auf eine mögliche Abtreibung zu gewähren. Auch Patrick Corrigan von Amnesty International Nordirland sprach von einem “Tag, der in die Geschichte eingehen wird“.