Aus aller Welt
Sri Lanka: Sorge um die Sicherheit von führendem Aktivisten
Der globale Dachverband Humanists International zeigt sich zutiefst besorgt um die Sicherheit und das Wohlergehen des Mitbegründers und derzeitigen Sprechers des Rates der Ex-Muslime Sri Lankas, Rishvin Ismath.
Der globale Dachverband Humanists International zeigt sich zutiefst besorgt um die Sicherheit und das Wohlergehen des Mitbegründers und derzeitigen Sprechers des Rates der Ex-Muslime Sri Lankas, Rishvin Ismath.
Dieser sei derzeit ernsthaften Bedrohungen seines Lebens ausgesetzt, weil er nicht religiös ist und sich für humanistische Werte einsetzt. Bereits seit 2016 sei der Gründungsvorsitzende des Rates der Ex-Muslime von Sri Lanka das Ziel anhaltender Bedrohungen, hieß es weiter. Im Juni 2019 wurde Rishvins Identität als Ex-Muslim öffentlich bekannt, als er vor einem parlamentarischen Sonderausschuss erschien. Die Drohungen, die er erhalten hat, zwangen ihn zwischenzeitlich zu seiner eigenen Sicherheit den Wohnsitz zu wechseln. Auch danach wurde Rishvin weiterhin bedroht, sowohl persönlich als auch über soziale Medien.
Zuletzt nahm RIshvin am 26. Oktober 2020 an der Sitzung einer Untersuchungskommission zu koordinierten gewalttätigen Ausschreitungen islamischer Terrorist*innen am Ostersonntag 2019 teil, bei denen über 250 Menschen getötet und etwa 500 verletzt wurden. Am Ende der Sitzung, in der Rishvin Rasheed Hajjul Akbar als der ehemalige Führer der islamistischen Bewegung Sri Lanka Jama‘ath-e-Islami zu seiner Rolle bei der Verbreitung islamistischer Lehren und Gewalt in Sri Lanka und im Ausland befragte wurde, bedrohten zwei seiner Mitarbeiter Rishvin Ismath, nachdem sie vor dem Gebäude auf ihn gewartet hatten.
In ihrer jüngsten Untersuchung zu den Erfahrungen von nicht-religiösen Menschen in Sri Lanka hätten die Humanists International festgestellt, dass diese einer erheblichen sozialen Stigmatisierung und Diskriminierung ausgesetzt sind. Sie fordern deshalb die zuständigen Behörden, darunter die Polizei und die Untersuchungskommission, eindringlich auf, diese Bedrohungen zu untersuchen und die Sicherheit Rishvins zu gewährleisten.
Laut dem Zensus von 2012 sind 9,7 Prozent der rund 21 Millionen Einwohner*innen Sri Lankas Muslim*innen. Die Mehrheit sind Budhist*innen, 70,2 Prozent, zu weiteren Minderheiten zählen Hindus (12,6 Prozent) und Christ*innen (7,4 Prozent). In den vergangenen Jahren gab gewalttätige Übergriffe sowohl seitens buddhistischer Extremist*innen wie auch islamisch motivierter Terrorist*innen. Der Freedom-of-Thought-Report wies für das Jahr 2019 einen Score von 3,8 auf einer Skala von 1 bis 5 aus, mit schwerwiegenden bzw. gravierenden Beeinträchtigungen des Rechts auf Gedanken-, Gewissens- und Glaubensfreiheit in allen Kategorien.