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Female Choice: Zurück zur Natur?

Rezension zu Meike Stoverocks „Female Choice. Vom Anfang und Ende der männlichen Zivilisation“, Stuttgart 2021.

Rezension zu Meike Stoverocks „Female Choice. Vom Anfang und Ende der männlichen Zivilisation“.

Meike Stoverock: „Female Choice ist anders, weil sie auf der Freiwilligkeit aller Beteiligten beruht und kein künstliches Konzept ist. Dass Männer dabei nicht erwählt werden, ist kein künstlicher Akt der Unterdrückung durch Frauen, sondern die natürliche Ausprägung weiblicher Sexualität. Das kann man gemein finden, ungerecht, aber es ist keine Ausübung von Macht.“ Foto: © Annette Hauschild / Ostkreuz

Wer keine Ahnung von Biologie hat, sollte die Finger von ihr lassen, wenn es um den Menschen geht. Das lehrt uns die Nazizeit. Dennoch geht es auch unter den Kulturwesen der Gattung Homo Sapiens natürlich zu. Die Biologie beispielsweise beschreibt ja kleinere und größere Unterschiede zwischen Mann und Frau.

Meike Stoverock weiß um die Schwierigkeiten, die ihr gewähltes Terrain bietet und sie steckt es sehr souverän ab, um weder einem platten Biologismus, noch einem nicht minder platten kulturellen Strukturalismus zu verfallen. Dabei ist ihre Sprache zwar mitunter rotzig und schnell, aber nie unpräzise oder gar falsch – zumindest in biologischen Fragen. Denn da kennt sie sich als gelernte Biologin wirklich gut aus.

Anders ist das mit der Religion, die sie ein paar Kapitel später mit grobem Werkzeug bearbeitet, aber das stört den großen Bogen des Buches nicht.

Kurz gesagt stellt die Autorin fest,

  • dass in der Natur der Säugetiere das Prinzip der Damenwahl („female choice“) gilt,
  • dass es auch bei Menschen gilt,
  • dass spätestens ab dem Neolithikum nicht mehr Attraktivität, sondern Reichtum des Mannes über seine Wahlchancen entscheidet,
  • dass die daraus entstehende „männliche Zivilisation“ Frauen zur Ware degradiert und
  • dass unter anderem die Anti-Baby-Pille die Möglichkeit ins Blickfeld gerückt hat, diesen geschichtlichen Prozess umzukehren.

Was passiert nun, wenn „Frauen tatsächlich zu ihren natürlichen sexuellen Instinkten zurückkehren“?

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Meike Stoverock beantwortet die Frage so:

  • weniger lebenslange, monogyne Partnerschaften;
  • Frauen finden nur einen kleinen Prozentsatz der Männer attraktiv;
  • mehr Mehrfachväter bei gleichzeitig mehr kinderlosen Männern;
  • steigende Aggressivität (Konkurrenz) unter Männern.

Dass unfreiwillig zölibatär lebende Männer sich als Incels (involuntary celibate) problematisieren und es von diesen Gruppen ausgehend sogar schon Terrorakte gegeben hat, lässt vermuten, dass Meike Stoverock in eine interessante Richtung zeigt, die biologisch begründet ist. Wir sollten ihrem Fingerzeig folgen.

Female Choice: Häufige Anmerkungen – Meike Stoverock kommentiert auf ihrer Website Kommentare von Leser*innen. Weiterlesen auf fraumeike.de...

Meike Stoverock
Female Choice: Vom Anfang und Ende der männlichen Zivilisation
Tropen Verlag, Stuttgart 2021
352 S, gebunden
22 €, eBook 17,99 €
ISBN 978-3608504804


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