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Interview

„Eindrücklich war für mich die Zusammenschau“

Der Philosoph und Humanismuskurs-Tutor Stefan Lobenhofer im Interview.

Herr Lobenhofer, seit rund einem Jahr ist mittlerweile der Kurs „So geht Humanismus!“ online. Zeit für eine kurze Zwischenbilanz: Hat sich die Mühe, den Kurs zu erstellen, aus Ihrer Sicht gelohnt?

Stefan Lobenhofer Auf jeden Fall! Sicherlich wünscht man sich immer noch mehr Leute, die den Kurs buchen, aber wir sind sehr zufrieden und die Rückmeldungen sind durchweg positiv. All das rechtfertigt den Arbeitseinsatz. Und der Kurs bleibt ja online, die Teilnehmerzahlen werden also mit Sicherheit steigen.

Was für konkrete Rückmeldungen der Teilnehmenden gab es denn?

Einige Teilnehmer*innen hatten schon Berührungspunkte mit dem Humanismus, wie er im Kurs dargestellt wird. Da war die Rückmeldung, dass trotzdem Neues gelernt wurde und der Kurs eine gut strukturierte Zusammenschau schon bestehender Überzeugungen liefert. „Neulinge“ haben den Kurs durchweg als guten Einstieg in den Humanismus als Lebenseinstellung gelobt. Generell wurde die Ausgewogenheit hervorgehoben: wissenschaftlich fundiert und durchaus anspruchsvoll, aber immer gut lesbar und verständlich.

Teil des Kurses sind regelmäßige Online-Expert*innen-Gespräche, mit Ihnen oder anderen  Vertreter*innen der Humanistischen Vereinigung. Gibt es etwas, über das die Teilnehmenden besonders häufig oder besonders intensiv diskutieren wollen?

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Zumindest bei meinen Gesprächen waren Naturwissenschaftliches und wissenschafts- und erkenntnistheoretische Fragen eher im Zentrum als etwa ethische. Vielleicht hat das zu tun mit der Rolle, die einige Wissenschaftszweige in der letzten Zeit in der Öffentlichkeit gespielt haben. Damit hängt dann auch die Frage nach der (einen?) Wahrheit zusammen, die in der Politik und Öffentlichkeit anscheinend stetig an Interesse gewinnt. Auch in dieser Frage können humanistische Positionen hilfreich sein, weil sie eher dem Pluralismus zugewandt sind als der Idee der „einen Wahrheit“.

Durch die Expert*innengespräche haben Sie ja vielleicht einen ganz guten Einblick in die demografische Zusammensetzung der Teilnehmenden. Aus welchem Bereich wünschen Sie sich noch mehr Teilnehmende als bisher?

Mein Eindruck ist, dass das schon ganz gut verteilt ist, was Geschlecht und Alter angeht. Wünschen würde ich mir, dass es noch „internationaler“ wird, dass also Humanist* innen, die aus anderen Kulturkreisen kommen, am Kurs und an den Gesprächen teilnehmen. Das wäre bereichernd. Prinzipiell gibt es die Hoffnung, dass wir mit dem Kurs auch Menschen für den Humanismus begeistern können, die ihn durch den Kurs neu kennenlernen.

Dr. Stefan Lobenhofer hat im Fach Philosophie promoviert und war an den Universitäten in Erlangen und Braunschweig tätig.

Gibt es eigentlich auch etwas, dass Ihnen als bemerkenswerte neue Information während der Erarbeitung des Kurses in Erinnerung geblieben ist?

Mit den meisten Themen, die im Kurs angesprochen werden, habe ich mich auf die eine oder andere Weise schon vorher auseinandergesetzt; eindrücklich war für mich die Zusammenschau der wesentlichen Aspekte und Grundwerte des Humanismus als Lebenseinstellung, die der Kurs leistet. Trotzdem der Humanismus ja „uneindeutig“ und undogmatisch ist, zeichnet ihn eine inhaltliche und methodische Kohärenz aus, die es erst möglich macht, von einer bestimmten Lebenseinstellung zu sprechen. Dadurch erhält der Humanismus auch seinen identitätsstiftenden Charakter, also die Voraussetzung dafür, dass sich Individuen zu einer Wertegemeinschaft zusammenschließen. Gerade das scheint mir heutzutage sehr wichtig zu sein.

Wenn der Weg das Ziel ist: Wollen Sie uns einen Tipp geben, wie und wohin Kurs-Absolvent*innen weitergehen sollten, nachdem sie diese Etappe hinter sich haben?

Das hängt ganz von den individuellen Interessen ab. Der Kurs umfasst ja sehr viele Themen: die Rolle der Naturwissenschaften für unser Weltbild, die Frage nach dem richtigen Handeln und dem guten Leben, die Frage nach dem Sinn des Lebens, die Entwicklung der Gesellschaft, die Möglichkeiten der Politik und die Rolle, die humanistische Organisationen in der heutigen Welt einnehmen können und sollen. Zur Vertiefung der einzelnen Themen haben wir am Ende des Kurses eine Literaturliste zum Weiterlesen angehängt – wenn aber während des Kurses schon Nachfragen und der Wunsch nach Vertiefung auftauchen, kann man sowohl an mich als Kursleiter, aber auch an die Mitlernenden über die Kommentarfunktion, die jede Lektion besitzt, entsprechende Fragen stellen.

Zur Website des Kurses: so-geht-humanismus.de

 

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