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Schottland: Zahl der Nichtreligiösen weiter gewachsen

Andrew Copson, Direktor der British Humanist Association, prognostiziert tiefgreifende Auswirkungen auf die Politik.

Der jüngsten Haushaltsbefragung der schottischen Regierung zufolge bezeichnet sich rund die Hälfte der Erwachsenen als nichtreligiös. Andrew Copson, Direktor der British Humanist Association, prognostiziert tiefgreifende Auswirkungen auf die Politik.

Angehörige der Humanist Society Scotland, die die politischen Interessen der wachsenden Zahl Konfessionsfreier in dem Land vertritt und außerdem u.a. Begleitung bei Lebenswenden anbietet. Fotos: © HSS

Die schottische Regierung hat die Ergebnisse der umfangreichen Haushaltsbefragung aus dem Jahr 2015 veröffentlicht. 49,8 Prozent der befragten schottischen Erwachsenen bezeichneten sich bei der Befragung als nichtreligiös. Damit ist die Anzahl der sogenannten „Nones“ seit 2009, als die Religion zum ersten Mal in der jährlichen Befragung erhoben wurde, um fast zehn Prozent gestiegen. Analog dazu ist auch die Zahl der Kirchenmitglieder gesunken: Ein Viertel der Befragten (25,3 Prozent) gab an, Mitglied der Landeskirche Church of Scotland zu sein, der römisch-katholischen Kirche gehören nach eigenen Angaben noch 14,1 Prozent an.

Die britischen Humanisten zeigten sich von dieser Entwicklung nicht überrascht: Erst kürzlich hatte die Humanist Society Scotland bekanntgegeben, dass die Zahl der humanistischen Hochzeiten mittlerweile die der christlichen Trauungszeremonien übertrifft.

Außerdem bestätigt auch die jährlich vom Sozialforschungsinstitut NatCen durchgeführte Studie zu den Einstellungen der Briten zu diversen Alltags- und Gesellschaftsthemen diesen Trend: Dort hatten zwischen 48 und 51 Prozent angegeben, nichtreligiös zu sein.

„Dieser Trend wird tiefgreifende Auswirkungen auf die Zukunft der Politik haben“, sagte Andrew Copson, Direktor der British Humanist Association zu den Entwicklungen. Wenn sich immer mehr Menschen in Schottland und dem ganzen Vereinten Königreich als nichtreligiös bezeichnen, „werden die traditionellen Argumente für eine Bevorzugung der religiösen Institutionen wegfallen“, so Copson weiter. Er kritisiert dabei auch den Umgang mit Konfessionsfreien im Bildungssektor und fordert die Regierung auf, der wachsenden Zahl der Nichtreligiösen Rechnung zu tragen. Verpflichtender Religionsunterricht oder Gottesdienste an Schulen seien dann kaum mehr zu rechtfertigen, so Copson.

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