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USA: Religion weniger wichtig als bisher gedacht

Ergebnisse des Meinungsforschungsinstituts Pew Research Center zeigen, dass religiöser Glaube für weniger Menschen in den Vereinigten Staaten ein bedeutsamer Teil des Lebens ist als bisher vermutet. Gefragt danach, was das Leben sinnvoll macht, stehen bei den meisten familiäre Bindungen an erster Stelle. „Religion“ kommt erst nach Beruf und Geld.

Ergebnisse des Meinungsforschungsinstituts Pew Research Center zeigen, dass religiöser Glaube für weniger Menschen in den Vereinigten Staaten ein bedeutsamer Teil des Leben ist als bisher vermutet. Gefragt danach, was das Leben sinnvoll macht, stehen bei den meisten familiäre Bindungen an erster Stelle. „Religion“ kommt erst nach Beruf und Geld.

Kinder, Enkelkinder und der Ehe- bzw. Lebenspartner: Für die meisten Menschen in den Vereinigten Staaten der wichtigste Faktor für ein sinn- und bedeutungsvolles Leben. Foto: Fotolia / Bernardboto

Religion ist offenbar für viele US-Amerikanerinnen und -Amerikaner weit weniger wichtig als bisher gedacht. Das zeigen neue Untersuchungen des Meinungsforschungsinstituts Pew Research Center. Ende 2017 wurden dazu zwei repräsentative Umfragen in der Bevölkerung durchgeführt. In einer wurde eine Reihe von offenen Fragen dazu gestellt, was das Leben sinnvoll, zufriedenstellend und erfüllend macht. In einer zweiten Umfrage sollten die Befragten anhand von 15 vorgegebenen Themen beurteilen, wie sehr jeder einzelne der genannten Faktoren für das eigene Leben von Bedeutung ist. Ergänzend dazu wurde gefragt, was als wichtigster Faktor für die Sinnstiftung und Zufriedenheit eingestuft wird.

Unter den wohlhabenden Nationen vor allem des westlichen Kulturkreises nehmen die Vereinigten Staaten eigentlich so etwas wie eine Sonderrolle ein. Denn im Unterschied zu vielen anderen Staaten wie Großbritannien, Australien oder der Bundesrepublik Deutschland wiesen bisherige Umfragen stets auf ein überdurchschnittliches hohes Maß religiöser Orientierung und konfessioneller Bindung hin. Der Anteil der Bürgerinnen und Bürger, die Glaube als weniger oder gar nicht relevanten Teil des eigenen Lebens einstufte, erschien im Ländervergleich bislang als unterdurchschnittlich niedrig.

Quelle: Pew Research Center

In der offenen Befragung für die neue Studie bezeichnete nun mit großem Abstand eine Mehrheit die familiären Bindungen als eine wichtige Ressource, die dem Leben Sinn und Bedeutung gibt: Insgesamt 69 Prozent erwähnten hier ihre Kinder, Enkelkinder oder den Ehe- bzw. den Lebenspartner. 34 Prozent aller Befragten nannten das berufliche Engagement und für 23 Prozent spielte auch Geld eine bedeutsame Rolle. Glaube und Spiritualität nannte nur jeder Fünfte, ähnlich viele nannten ihren Freundeskreis und ihre außerberuflichen Aktivitäten und Hobbies.

In der geschlossenen Befragung, in der eine Auswahl an Antworten vorgegeben war, sagte mit 40 Prozent der größte Teil der Teilnehmenden, dass Zeit mit der Familie die wichtigste Quelle für Sinnstiftung in Leben ist. Wiederrum nur jeder Fünfte bezeichnete Religion als am wichtigsten.

Je jünger, desto weniger ist religiöser Glaube relevant

Quelle: Pew Research Center

Außerdem zeigte sich in Übereinstimmung mit bisherigen Studien, dass Religion vor allem für ältere Menschen von Bedeutung ist. Je jünger die Generation, desto weniger Befragte stuften religiösen Glauben oder Spiritualität als relevant ein.

Bei der Untersuchung zeigten sich auch Unterschiede entlang der weltanschaulichen Auffassungen der Teilnehmenden. Befragte, die sich als atheistisch oder agnostisch identifizierten, gaben signifikant häufiger kreative Tätigkeiten, Hobbies und außerberufliche Aktivitäten, Reisen oder Erholung sowie Geld als relevant an.

Als ein eventuell interessantes Ergebnis ergab sich außerdem, dass Befragte mit höherem Bildungsabschluß und höherem Einkommen Freundschaften häufiger als bedeutsam beurteilten als Befragte mit geringerem Abschluss oder Einkommen.

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