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Darum sind immer mehr Menschen in den USA konfessionsfrei

Um mehr als 20 Millionen ist die Zahl der Konfessionsfreien in den Vereinigten Staaten während der letzten zehn Jahre gewachsen. Was die Gründe dafür sind, zeigt eine aktuelle Untersuchung.

Um mehr als 20 Millionen ist die Zahl der Konfessionsfreien in den Vereinigten Staaten während der letzten zehn Jahre gewachsen. Auch in dem für seine Vielzahl religiöser Gemeinschaften bekannten Land ist ein Fünftel der Bevölkerung heute ohne Bindung an eine Kirche oder eine andere Konfessionsgemeinschaft. Was die Gründe dafür sind, zeigt eine aktuelle Studie.

Wichtiges Angebot für eine wachsende Zahl Konfessionsfreier: Humanistische Hochzeitszeremonie im Bundesstaat North Carolina. Foto: Kathy Atkinson / yoursecularceremony.com

Für die Studie befragte das bekannte Pew Research Center eine repräsentative Zahl von 1.300 Personen, die sich nicht mit einer Religion identifizieren wollen, zu ihren Motiven.

Der in den Antworten am häufigsten angegebene Grund war Zweifel an den religiösen Lehren. 77 Prozent der sich als atheistisch bezeichnenden Konfessionsfreien sagten, dass sie diese nicht nachvollziehen können und in Frage stellen. Dies meinten auch 71 Prozent der agnostischen Befragten und 51 Prozent der Konfessionsfreien, die sich weder auf eine atheistische noch agnostische Haltung festlegen wollten.

Kirchliche Positionen zu sozialen und politischen Fragen bilden laut der Untersuchung das zweithäufigste Motiv für die Distanz zu religiösen Gemeinschaften. Rund die Hälfte aller Konfessionsfreien nannte dies als Grund, die Unterschiede zwischen atheistischen, agnostischen und den übrigen Befragten fielen hier gering aus.

Die Ablehnung religiöser Organisationen bildet das in der Gesamtwertung drittwichtigste Motiv für US-Bürgerinnen und -Bürger, sich in der weltanschaulichen Landschaft als konfessionsfrei zu verorten. 41 Prozent der Gesamtzahl der Teilnehmer gab dies als Grund an, mit Zustimmung bei 49 Prozent der atheistischen und 51 Prozent der agnostischen Befragten fielen die Differenzen hier wieder deutlicher aus.

Die stärkste Unterschiede zeigten sich bei der Zustimmung zum Satz „Ich glaube nicht an Gott“: Dies bejahten 89 Prozent der atheistischen Konfessionsfreien, aber nur 37 Prozent der agnostisch gesinnten und 21 Prozent der übrigen Studienteilnehmer.

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Auf Platz 5 der wichtigsten Gründe, konfessionsfrei zu sein, steht die Meinung, dass Religion für das eigene Leben irrelevant ist. Dies antworteten 63 Prozent der atheistisch und 40 Prozent der agnostisch eingestellten US-Bürgerinnen und -Bürger, bei den anderen Befragten meinte dies etwa jeder Vierte.

Abneigung gegenüber religiösen Führungspersönlichkeiten belegte schließlich Platz 6 in den Umfrageergebnissen, dies gaben 34 Prozent aller Befragten an. Von den Agnostikern stimmten dem sogar 42 Prozent zu.

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Die Untersuchungen bestätigen frühere Studien, die einige interessante Unterschiede zwischen den atheistisch und agnostisch sowie den in dieser Frage nicht festgelegten Konfessionsfreien gezeigt hatten. Demnach ist bei atheistisch denkenden US-Bürgerinnen und -Bürgern die Ablehnung religiöser Vorstellungen und Lehren oft das wichtigste Motiv, auf Distanz zu den Religionsgemeinschaften zu leben. Agnostiker und andere nicht-atheistische Konfessionsfreie hingegen lehnen weniger oft „Glaube“ an sich ab, sondern vielmehr organisierte Religion und religiöse Führungspersönlichkeiten.

Können sich über die weltanschaulichen Trends in den USA freuen: Mitglieder der American Humanist Association, die seit fast 80 Jahren für ein ethisches Leben ohne religiösen Glauben wirbt und die Rechte von Konfessionsfreien im Land vertritt. Foto: © AHA

Allgemein sind unter den Konfessionsfreien in den Vereinigten Staaten wie auch der in anderen Ländern jüngere Menschen, die nach 1981 geboren wurden, überdurchschnittlich häufig vertreten und bildeten einer Pew-Studie von 2014 zufolge 70 Prozent dieser kontinuierlich wachsenden Gruppe. In der Gesamtbevölkerung nimmt außerdem die Zahl derjenigen zu, die von sich sagen, dass sie „spirituell, aber nicht religiös“ sind.

Eine der positiven Folgen dieser Entwicklung: Deutlich mehr US-Bürgerinnen und -Bürger als noch vor ein paar Jahren meinen, dass der Glaube an einen Gott für ethisch und moralisch gutes Verhalten nicht notwendig ist. 2011 bejahten dies noch 48 Prozent der Befragten, 2018 waren es nur noch 42 Prozent. 56 Prozent hingegen sagten 2017, dass Gottglaube keine Voraussetzung für gute moralische Werte ist, das sind sieben Prozent mehr sechs Jahre zuvor.


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